Seit der Revolution im Jahr 1959 ticken die Uhren auf Kuba ein wenig anders. Auf Grund der
Handelsbeschränkungen und fehlender Investitionen blieb eine Welt aus vergangenen Jahrzehnten
zwar erhalten sie konnte aber leider nur dürftig gepflegt werden. Der fortlaufende Zerfall
zeigt sich Seite an Seite neben dem Glanz vormaliger Pracht. Diese morbide Schönheit
verschwindet langsam denn ein Wandel Kubas ist seit einigen Jahren absehbar. Michael Zegers
konzipierte Fin de Siglo als Spaziergang durch Havanna ohne sich stilistisch oder thematisch
auf eines der klassischen Genres der Fotografie festzulegen. Doppelseitige Panoramaaufnahmen
der Stadt werden im Buch kontrastiert mit fragmentarischen Sichten auf Fassaden Alltagsobjekte
Symbole und Zeichen. Sowohl durch die Bildauswahl als auch durch die Bildfolge ist eine
komplexe visuelle Erzählung mit persönlicher Sichtweise entstanden. Mit einem Textbeitrag in
Deutsch von Wolfgang Zurborn.