Hörspiele - in den 1920er Jahren für das Radio entwickelt - bilden ein eigenes literarisches
Genre. Nach einer lebhaften Entwicklung sprengt das Pophörspiel als Kunstform ab den spä-ten
1970er Jahren dann radikal mediale Grenzen und Hörerwartungen: Dies zeigt sich etwa in
musikähnlichen Collagen der Zitation und Verhandlung von Pop-Lebensstilen oder der Demontage
des narrativen Sinngehalts. Wobei es dem Pophörspiel immer auch darum geht die Öffnung zur
Rock- und Popmusik sowie zur Popkultur allgemein voranzutreiben und einer bürgerlichen
Kunstauffassung kritisch zu begegnen. Im Band versammeln sich exemplarische Blicke auf
ausgewählte Hörspiele von u. a.: Andreas Ammer FM Einheit Sibylle Berg Rolf Dieter
Brinkmann Heiner Goebbels Heiner Müller Ferdinand Kriwet Thomas Meinecke Rimini Protokoll
Milo Rau Kathrin Röggla Christoph Schlingensief She She Pop und Wolf Wondratschek.