Obwohl Alain Resnais (1922-2014) zu den bekanntesten Autorenfilmern seiner Generation zählt
scheint er doch einer autorenzentrierten Annäherung an sein Werk zu trotzen. So unterschiedlich
sind seine Filme über einen Zeitraum von fast sieben Jahrzehnten hinweg.Alain Resnais selbst
bezeichnet Film als eine Form der bricolage eine Bastelei die verschiedenste Dinge und
vorgefundene Materialien miteinander vermischt und etwas Neues daraus entstehen lässt. Auch
wenn er sich in den letzten Jahren seines Filmschaffens dem Boulevardtheater und der Operette
zugewandt hat bleibt sein Name mit einer Reihe von tief in der traumatischen Geschichte des
20. Jahrhunderts verwurzelten Filmen wie Nuit et brouillard (1955) oder Hiroshima mon amour
(1959) verbunden. Ab den 1980er Jahren beginnt er mit einem festen Ensemble von Schauspielern
zu arbeiten deren Gesichter zu Markenzeichen der dem Boulevardtheater verpflichteten Comédie
Resnais geworden sind. Was jedoch alle seine Filme prägt ist die nonchalante
Ununterscheidbarkeit wenn es um Hochkultur und Populärkultur geht. Resnais schert sich nicht
um Genrekonventionen daher vermögen seine Filme das Publikum gleichzeitig zu unterhalten und
zu irritieren.