Das Leben von René Leibowitz (1913-1972) ist von zahlreichen Konfrontations- und
Verwerfungslinien durchzogen: Im französischen Untergrund verfasste er Bücher über Arnold
Schönberg und die Zwölftontechnik die ihm nach 1945 eine richtungsweisende Position
verschafften. In den Auseinandersetzungen der Pariser Existenzialisten als Musikschriftsteller
aber vor allem als komponierender und dirigierender Musikpraktiker wirkte Leibowitz als ebenso
einflussreicher wie aufopferungsvoller Missionar der Moderne.Das Verhältnis von Leibowitz zum
bewunderten Vorbild Arnold Schönberg war eng wenn auch konfliktreich. Leibowitz galt als
europäischer Brückenkopf und Herold Schönbergs musste hingegen in Darmstadt erleben dass die
zunächst unangefochtene Stellung der Schönberg-Schule zunehmend angegriffen und unterminiert
wurde. Am ehesten gegenwärtig ist Leibowitz' Ruhm als Dirigent da er in den 1950er und 1960er
Jahren zahlreiche und weit verbreitete Schallplatten aufnahm. Seine Gesamteinspielung von
Beethovens Sinfonien (1961) ist bis heute von geradezu legendärem Ruf.Die Reihe SOLO - Porträts
und Profile lädt dazu ein die Künstlerinnen und Künstler der klassischen Musik kennenzulernen.
Erstmals auf dem deutschsprachigen Buchmarkt stehen hier internationale Interpretinnen und
Interpreten des 20. und 21. Jahrhunderts im Mittelpunkt. Jedes Buch porträtiert in gut
zugänglicher und kompakter Form eine Musiker-Persönlichkeit: Dirigentinnen und Dirigenten
Solistinnen und Solisten Sängerinnen und Sänger. Biografie und Karriere werden ebenso
vorgestellt wie wesentliche Merkmale des individuellen Musizierens. Eine Einordnung des
künstlerischen Profils rundet die fundierten Darstellungen ab.Die Autorinnen und Autoren der
Reihe sind auf ihrem jeweiligen Gebiet ausgewiesene Fachleute und kommen aus Forschung und
Praxis.