Die Postmoderne liegt hinter uns. Gleichzeitig erlebt Metafiktion als eines ihrer prägnantesten
Erzählverfahren in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur eine Renaissance. Das registrierte
auch die Literaturwissenschaft. Allerdings wurde noch immer nicht allgemeingültig definiert
was unter Metafiktion genau zu verstehen ist. Denn der Begriff avancierte zum Modewort und
wurde zum Synonym von Selbstreflexivität aller Art. Auch visuelle Textphänomene erhalten dieses
Prädikat obwohl sich ihre Funktionsweise von (rein) sprachlichen Erzählverfahren
unterscheidet. Metatextuelle Phänomene - wie sie in diesem Band vorgestellt werden - fallen
buchstäblich ins Auge: Texte wie Raymond Federmans Double or Nothing (1971) Mark Z.
Danielewskis House of Leaves (2000) oder Wolf Haas' Verteidigung der Missionarsstellung (2012)'
'erzählen' durch ihr deviantes visuelles Erscheinungsbild. Stefan Brückl definiert den Begriff
Metafiktion für unsere Zeit und verortet ihn in der Literaturgeschichte.