Der (vermeintliche) Gegensatz zwischen Natur und Kultur war bereits während der Aufklarung
Gegenstand vielfacher Diskussion. Wie diametral diese Aspekte tatsachlich sind ist jedoch
fragwürdig.Kultur lasst sich mit Hartmut Bohme als raumschaffende und raumsichernde
Territorialisierung verstehen. Damit wird das Andere die Natur beiseitegeschafft bzw.
'entwildert'. Wie fragil aber die menschengeschaffene Grenze zwischen Natur und Kultur ist das
machen Katastrophen immer wieder aufs Neue bewusst. Auch in der Schweiz einem Land das gerne
zum Sinnbild verlässlicher Präzisionsablaufe und Schauplatz eines wohlgeordneten
prosperierenden Gemeinwesens stilisiert wird lebten und leben die Menschen des Hochgebirges
permanent mit Lawinenabgängen mit Bergstürzen mit Wassermassen die aus der Höhe in Taler
einbrechen. Die Beobachtung und Erkundung des Lebens mit solchen Naturbewegungen durchzieht die
Literatur und Bildkunst die deutlich macht dass Katastrophen genuiner Teil jener Kultur sind
die sie bedrohen. schliff N°15 bildet den dritten Band der Themenreihe Elementarwelten und
versammelt literarische bildkünstlerische und literatur- bzw. kulturwissenschaftliche Beiträge
zum Thema Bergsturze.