Leonard Bernstein (1918-1990) gilt heute nicht nur als der einzige Weltstar den die USA in der
Ernsten Musik im 20. Jahrhundert hervorgebracht haben sondern er gehörte auch zu jener in der
Musikgeschichte seltenen Spezies des universalen Musikers: Bernstein wirkte als Dirigent
Komponist Pianist als Vermittler von Musik und setzte sich auch theoretisch mit Musik
auseinander. Bernsteins poetisch-musikästhetisches Denken spiegelt sich nicht nur in seinen
Schriften sondern auch in seinen künstlerischen Produktionen als Komponist und Interpret in
seinen musikvermittelnden Medienformaten und seinen Musikfilmen. In 14 Beiträgen ausgewiesener
Musikforscherinnen und -forscher sowie Bernstein-Spezialisten nimmt der Band die Poetik dieser
schillernden Musikererscheinung in den Blick. Dabei werden viele Aspekte angesprochen etwa
Bernsteins Verständnis von Eklektizismus das Verhältnis Musik Gesellschaft Politik von
Tonalität und Atonalität seine Jazzrezeption das Thema Musik und Sprache der Einfluss von
Persönlichkeiten wie David Prall Marc Blitzstein und Ernst Bloch ("Das Prinzip Hoffnung") die
Frage der Gattungshybridität und der Theatralität seiner Musik seine Beethoven-Rezeption und
-interpretation sowie Prinzipien der kompositorisch-formalen Gestaltung (Instrumentation). Mit
Beiträgen von Katherine Baber Julian Caskel Jens Dufner Andreas Eichhorn Lea Fink Nils
Grosch Gregor Herzfeld J. Daniel Jenkins Marcel Klinke Paul R. Laird Hendrikje
Mautner-Obst Peter Moormann Wolfgang Rathert und Elisabeth Wells.