Mia Hansen-Løve hat sich international einen Namen gemacht für ihre meditativen Filme - und
gilt heute als eine der interessantesten Regisseurinnen ihrer Generation. Erstmalig im
deutschsprachigen Raum versammelt der Band Beiträge zu ihrem Filmschaffen verortet es
innerhalb der französischen Filmlandschaft und gibt Einblick in das spezifisch Zeitgenössische
ihrer Erzählweise. Da die Filme eigenwillig nah um ihre Biografie herum organisiert sind
scheint es naheliegend ihr Werk mit der Figur der Autorin zu verklammern: Von Amy über Maya
bis Camille tragen die Filmfiguren Anagramm-Namen der Regisseurin. Zugleich handelt es sich um
Codeformen die auch eine Differenz zu ihrem Leben anzeigen und auf die Gefahr einer
Verwechslung hindeuten. Mit Blick auf die Kurz- und Langfilme von Mia Hansen-Løve wird die
Frage gestellt welches ästhetische Programm sich darin artikuliert und wie sich dieses mit
Blick auf z. B. philosophische feministische oder musikalische Intertexte ausbuchstabieren
lässt. Dabei treten Themen wie Trennung Trauer und Resilienz in Zusammenhang mit spezifischen
filmischen Gestaltungsweisen etwa einer besonderen Temporalität. Mit Texten von Kate Ince
Till Kadritzke Elena Meilicke Hannah Pilarczyk und Linda Waack.