Hersteller: -
Hersteller-ArtNr. (MPN): -
ASIN: 3967079392
Hein schreibt Zeitstücke und Gesellschaftsromane - von u. a. "Cromwell" und "Horns Ende" über
den "Tangospieler" bis "Willenbrock" und "Unterm Staub der Zeit". "Öffentlich arbeiten" heißt
ein früher Band mit Essays des Schriftstellers Christoph Hein. Das trifft sein
Literaturverständnis gut leitet sich die Formel doch her vom Anspruch der Aufklärung über
literarische Öffentlichkeit politisch wirksam werden zu können ein Korrektiv zu sein für die
Mächtigen. Das gilt für die Verhältnisse in der DDR ebenso wie nach der 'Wende' in der
gesamtdeutschen Bundesrepublik. Mit hohem moralischem Anspruch nimmt Hein seit der
Jahrtausendwende in den großen Romanen die Missstände der Konsumgesellschaft und des
ungebremsten Kapitalismus die Verlogenheit des kleinbürgerlichen Milieus sexuelle Intoleranz
das Scheitern des Rechtsstaates oder die Misere des 20. Jahrhunderts insgesamt in den Blick.
Immer erweist sich das individuelle Leben als zerbrechlich unter den herrschenden Verhältnissen
auch wenn das Schicksal von Flüchtlingen beleuchtet oder der Terrorismus der RAF aufgearbeitet
wird. Im Registrieren der Begebenheiten zeigt sich das Negative die Hoffnung liegt invers im
dargestellten Verfall weil das Andere darin bereits aufscheint. Am 8. April 2024 feiert
Christoph Hein seinen 80. Geburtstag - ein guter Anlass für eine völlige Neufassung des lange
vergriffenen TEXT+KRITIK-Heftes 111 das 1991 erschien und natürlich vor allem seinem Schreiben
und Wirken in der DDR gewidmet war. Die Neufassung des Heftes enthält neben Analysen zum
neueren Werk Heins auch Beiträge zu seien "frühen Jahren" zu poetologischen Fragen zu den
Kinderbüchern und zum Zeitkritiker Hein sowie ein Gespräch mit dem Autor. "Mit seinen
Theaterstücken die sich für die treibenden Kräfte der Geschichte interessieren (und für deren
Subjekte) sowie mit Prosatexten über den entfremdeten Alltag in hochentwickelten
Industriegesellschaften wurde Hein zu einem der wichtigsten kritischen DDR-Autoren. Für sich
selbst reklamiert er zwar nur die Rolle eines Beobachters und Beschreibers - eines 'Chronisten
ohne Botschaft'. Er gestaltet diese Rolle allerdings so dass es für Publikum und Leser kaum
Alternativen zu einem moralischen Positionsbezug gibt. Die Rolle des kritischen Chronisten von
Geschichte und Gegenwart hat er auch nach der deutschen Vereinigung nicht aufgegeben." Hannes
Krauss ("Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" - KLG).
Barcode: QR-Code:
Sie sind Shopbetreiber? Listen Sie ganz einfach Ihre Produkte hier bei uns im Portal >>>