Viele Archäologen definieren die gezielte Bestattung der Verstorbenen als eine der ersten
religiösen Handlungen. Schon früh fingen die Menschen an die Gräber wieder zu öffnen und die
Schädel aus diesen zu entfernen. Teilweise waren diese Ahnenschädel über viele Jahrhunderte in
Gebrauch. Einen Höhepunkt dieser Sitte war das sogenannte Neolithikum also die Jungsteinzeit
deren ersten Ausläufer ca. 10.000 v. Chr. spürbar wurden. In dieser Zeit wurden die Menschen
sesshaft sie domestizierten Tiere und Pflanzen und veränderten somit radikal ihre bisherige
Lebensweise. Diesen Wandel sehen wir auch in den kultischen Hinterlassenschaften. Gerade in
dieser Zeit sehen wir starke Veränderungen im archäologischen Fundspektrum. Gewaltige Anlagen
wie der Göbekli Tepe tauchen auf vielfältige magische Rituale und Opferungen werden sichtbar.
Der Tod scheint ein entscheidendes wenn nicht sogar das dominante Merkmal innerhalb dieser
neuen Religiosität zu sein.Dieses Buch soll einen kurzen Einblick in diese Zeit geben und die
Entwicklung der Religion skizzieren. Dabei werden auch religiöse Phänomene anderer Epochen der
Menschheitsgeschichte beleuchtet und so versucht ein möglichst umfassendes Bild der
prähistorischen Religionen zu entwerfen die teilweise auch noch bis in unsere Zeit spürbar
sind.