Die gesellschaftliche Betrachtung von Sterben und Tod entspricht nicht mehr den feststehenden
Images mit denen die entsprechenden Wissensbereiche bis vor wenigen Jahren assoziiert waren.
Die vermeintlich 'eindeutigen' Bedeutungsebenen dieses Komplexes waren lange Zeit stabil genug
um die sozialwissenschaftliche Auseinandersetzung zu lähmen. Seit einiger Zeit treten nun aber
Diskurse hinzu die die normativen Elemente der Bestattungskultur den Umgang mit toten Körpern
und Kremationsasche die Etikettierungsleistung ärztlicher Diagnosen und die Bestimmung der
Grenze zwischen Leben und Tod (wieder) in Frage stellen. Reale Handlungspraxen und kulturelle
Vorgaben befinden sich heute in einem - durchaus produktiven - Spannungsverhältnis.