Die Kritik des öffentlichen und privaten Sprachgebrauchs löst immer wieder Kontroversen darüber
aus inwieweit Sprecher des Deutschen auf ein politisch korrektes Sprechen festgelegt werden
dürfen. Sprachkritiker kritisieren Ausdrücke die andere verletzen können wie 'Flüchtling'
'Zigeunersauce' oder 'Mohr'. Sie fordern sprachliche Symmetrie für Frauen und Männer und die
Repräsentation einer Vielzahl von Geschlechtern und Minderheiten. Kommunikation soll insgesamt
achtsamer werden und sensibler gegenüber den Bedürfnissen des Angesprochenen und gegenüber den
Eigenbezeichnungen von Gruppen. Gegen den Vorwurf der Zensur antworten Sprachkritiker dass sie
belastete Ausdrücke lediglich ersetzen. In seinem Essay Neuester Sprachpurismus zeigt Myron
Hurna auf welche falschen Prämissen die politisch korrekte Sprachkritik setzt dass es an sich
keine 'bösen' Wörter gibt und wann Ersetzungen problematischer Ausdrücke sinnvoll sind auch
wenn Diskriminierung nicht strukturell in der deutschen Sprache angelegt ist.