Von einem Terroranschlag auf Kaiser Napoleon über die Situation in den polnischen Konsulaten in
Deutschland bei Kriegsausbruch 1939 und das Leben des deutschen Agenten Heinrich Pfeifer bzw.
des deutschen Diplomaten und britischen Spions Wolfgang Gans Edler Herr zu Putlitz bis hin zum
Wirken ausländischer Geheimdienste im Jelzin- und Putin- Russland spannen sich die elf Beiträge
im vorliegenden Band. Schwerpunkte bilden diesmal die geheimdienstlichen Hintergründe der
Entwicklung der Chemiewaffen der Roten Armee und Probleme der Kryptographie. Aufsätze
informieren über den Gebrauch von Chiffren in der preußischen Innenverwaltung zu Zeiten des
Kaiserreichs über deutsche Dechiffrieraktivitäten bezüglich englischer und französischer
Funksprüche im Ersten Weltkrieg und das CIA-gesteuerte Überlaufen eines
KGB-Chiffrierwissenschaftlers 1980. Beigefügte Dokumente berichten über die Ausforschung
exilukrainischer Institutionen durch das NKWD in Berlin Aktivitäten der Abwehrstelle Prag
1941-1943 und die hohe Effektivität der Funkaufklärung der Wehrmacht Ende 1944 an der
Ostfront.Der Herausgeber Jürgen W. Schmidt (Jg. 1958) studierte Geschichte Psychologie und
Interkulturelle Erziehungswissenschaften. Als promovierter Historiker hat er sich seitdem auf
die Geheimdienstgeschichte spezialisiert und dazu Bücher sowie zahlreiche Aufsätze verfasst.