Haltung zeigen suchen reflektieren: In Zeiten rasanter globaler Veränderungen
gesellschaftlicher Spaltungen und der Erosion geteilt geglaubter politischer Überzeugungen
verstärkt sich das Bedürfnis nach klaren Positionierungen. So verwundert die Konjunktur des
Begriffes Haltung nicht - zudem ist dieser für Theaterschaffende eine fast schon
selbstverständliche Arbeitskategorie: Es braucht eine (äußere) Körperhaltung auf der Bühne und
eine (innere) Haltung zum gesprochenen Text. Aber Haltung verweist eben auch auf eine Dimension
außerhalb der (Probe)Bühnen: Denn die Art und Weise wie und mit wem Theater(-Bildung)
stattfindet kann in den (kritischen) Blick genommen werden. So ergeben sich für den
vorliegenden Tagungsband folgende Fragedimensionen an den Begriff: Haltung als Handwerk als
(Selbst)-Positionierung und als Rahmung. Zentral erscheint dabei in allen Beiträgen trotz
unterschiedlicher Perspektiven dass es nicht um das Einnehmen und Bewahren einer Haltung gehen
kann.