Bereits die erste Ausgabe von pardon 1962 wurde von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt viele
weitere folgten. Nichtsdestotrotz oder genau deshalb: »pardon« wurde mit 1 5 Millionen Lesern
zeitweise zur größten Satirezeitschrift Europas und brachte Farbe in die verkrusteten
Verhältnisse der Adenauer-Ära getreu dem Motto der Gründer und Verleger Hans A. Nikel und Erich
Bärmeier: »Mehr Sauerstoff ins Gehirn«Die Liste der Autor:innen und Zeichner:innen liest sich
wie ein who´s who der Nachkriegsgeschichte: Es publizierten und zeichneten Erich Kästner und
Loriot (der auch das erste Titelblatt gestaltete) Robert Gernhardt F.K. Waechter (der auch
das Logo den berühmten Teufel entwarf) F.W. Bernstein Kurt Halbritter Hans Traxler Volker
Ernsting Chlodwig Poth Erich Rauschenbach Hermann Matthes Arno Ploog Tom Bunk Volker
Reiche und viele andere. »Werner« von Brösel wurde hier erstmals veröffentlicht später kamen
unter anderem Elke Heidenreich Peter Härtling und Robert Jungk als Autor:innen und
Kolumnist:innen zu »pardon«. 1980 endete die »Ära Nikel« und »pardon« erschien in Lizenz bis
Mai 1982 in Hamburg unter der Chefredaktion von Henning Venske. Viele ehemalige
»pardon«-Redakteure und -Mitarbeiter gründeten 1979 die »Titanic«.