1945 endeten der Zweite Weltkrieg und die NS-Herrschaft. Der Autor zeichnet ein detailliertes
Bild über Kaltenkirchen und Umgebung im Übergang zwischen NS-Diktatur und demokratischer
Erneuerung. Er beschreibt eindrucksvoll das Geschehen während der letzten Wochen vor der
Waffenruhe und in der ersten Zeit unter britischer Besatzung. Dazu hat er viele bisher
unbekannte Quellen ausgewertet und mit seltenem historischen Bildmaterial illustriert. Der
Zerfall des NS-Regimes zeigte sich in Gewaltverbrechen auf offener Straße und Plünderungen
durch die einheimische Bevölkerung. Gegen die absehbare militärische Niederlage blieben auch
die auf dem Flugplatz Moorkaten eingesetzten neuen Düsenflugzeuge wirkungslos. Die ersten Tage
nach Kriegsende waren dramatisch: Eine britische Spezialeinheit besetzte Kaltenkirchen kampflos
der Versuch einer eigenständigen Abrechnung mit dem Nationalsozialismus scheiterte schnell und
Kaltenkirchen hatte drei Bürgermeister innerhalb nur einer Woche. Die britische Besatzungsmacht
sorgte mit ihren entschiedenen Befehlen für die Normalisierung des öffentlichen Lebens
kümmerte sich um die befreiten ausländischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitenden und
organisierte die Versorgung der einheimischen Bevölkerung und der zahlreichen Flüchtlinge. Im
Blickpunkt stehen die Menschen in Kaltenkirchen und Umgebung. Sie kommen in Tagebüchern
Briefen und Chroniken zu Wort. Darüber hinaus konnten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums
Kaltenkirchen für die Idee gewonnen werden noch lebende Zeitzeuginnen und Zeitzeugen zu
befragen. Deren Erinnerungen bereichern die fachlich gehaltene Darstellung und machen sie
anschaulich - lebendige Geschichte ganz nah und zum Anfassen.