Glücklich ist er. Heiß brennt die Sonne. Bei diesen Temperaturen fühlt er sich unschlagbar. Er
weiß er wird ein gutes Rennen laufen vielleicht seine persönliche Bestzeit. Er kennt seinen
Körper. Er schaut sich um. Vor ihm viele Läufer hinter ihm nur wenige. Er weiß es ist unklug
sich hinten zu platzieren. Bei den so genannten Volksläufen gibt es keine feststehende
Aufstellung. Hier darf sich jeder so positionieren wie er sich persönlich einschätzt. Er fühlt
sich stark. Er hat trainiert fast täglich auch kontinuierlich an den Wochenenden. Er spürt
er ist in bester Form auch wenn ihm bewusst ist seine früheren Bestzeiten wird er nie mehr
erreichen. Er weiß er kann sich leistungsmäßig nicht mehr steigern. Er ist über Fünfzig.
Seinen persönlichen Zenit hat er längst überschritten. Je älter er wird desto mehr baut er ab.
Aber heute will er allen noch einmal beweisen was in ihm steckt. Lange hat er sich nicht mehr
so leistungsstark gefühlt wie heute. Heute wird er seinen Altersrekord übertreffen. Er wird
laufen nur laufen bis zur völligen Erschöpfung. Er will wissen was er zu leisten noch
imstande ist. Er will wissen wer er ist was in ihm steckt auch im Sport. Er verlässt seinen
Platz übernimmt die Rolle des Schlusslichtes. Er ist überzeugt einige werden dieses Verhalten
als Eitelkeit deuten. Er weiß wer als letzter startet kann sich nur verbessern oder seinen
Platz verteidigen. Aus dem kleinen Jungen aus den Meyerschen ist ein alter Mann geworden der
viel erlebt hat privat und beruflich der zeit seines Lebens ein Zugereister ein Fremder ein
Ausgegrenzter war ganz gleich wo er seine Zelte aufgeschlagen hatte. Wenn vom Klimawandel die
Rede ist fallen Jan die Geschichten seines Großvaters ein. »Das hat es schon immer gegeben.
Zumindest solange es unseren Planeten gibt gibt es Veränderungen. Alles ist in Bewegung
nichts bleibt so wie es einmal war. Erst bekamen die chemischen Prozesse diese ständigen
Veränderungen zu spüren seitdem es Lebewesen gibt waren auch diese von den sich immer
wiederholenden Veränderungen betroffen« lehrte mich der Großvater. »Und das hat sich bis heute
nicht verändert und wird sich auch nicht ändern solange unser Planet um die Sonne kreist.« Ein
kluger Mann war sein Großvater. Er kannte das Leben hatte viel erlebt. Und nur überlebt weil
er vorsichtig war wie die Tiere. Jan entsinnt sich der Worte des großen Jungen der dem kleinen
Jungen sagte: »Er hat an deiner Nasenspitze erkannt dass du ein Fremder bist ein Zugereister
ein Zugewanderter. Genauso wie die Türkentauben!« Jetzt wusste Jan dass er für viele ein
Fremder war wie die Türkentaube.