Der römische Kaiser Titus Flavius Domitianus (81 - 96 n. Chr.) wird selbst von der strengen
Wissenschaft in einem Atemzug mit den größten Despoten der Weltgeschichte genannt. Von früher
Jugend an fühlte sich Domitian seinem älteren Bruder Titus hintangesetzt. Er litt an
Minderwertigkeitskomplexen die erst seine eigene Thronbesteigung nach dem Tod des Bruders (dem
er nach allgemeiner Ansicht nachgeholfen habe) vorübergehend kompensierte. Die überraschenden
Züge seines Wesens könnten gegensätzlicher kaum sein: Sanftmut mischte sich mit beispielloser
Grausamkeit er war launenhaft aufbrausend und schüchtern zugleich von fast kindlicher
Naivität und doch auch von messerscharfem Verstand schon als Jüngling von großer Sehnsucht
getragen und einem schier zügellosen Ehrgeiz geprägt. Zu Domitians bleibenden Verdiensten um
das Römische Reich zählen die Einverleibung des Gebiets der Chatten und die Anlage des
Obergermanischen Limes.Ute Schall nähert sich mit dieser Biografie dem Rätsel Domitian seiner
Kindheit und Jugend die ganz im Schatten seines Bruders standen dem lange ersehnten Aufstieg
zur Macht und der allmählichen Entdeckung der Möglichkeiten die sie ihrem Besitzer bietet bis
hin zu seinem tragischen Ende.