Niemand kennt ihre Vorgeschichte und genau so will sie es haben. Alice Ende 40 ist
freundlich etwas scheu beschwert sich nie und arbeitet gerne als Gärtnerin auf dem
Frankfurter Hauptfriedhof. Sie prägt sich Namen und Daten auf den Grabsteinen ein -
Oberbürgermeister und Stadtverordnete Wohltäter und Finanzgenies Sinti und Roma - genießt die
grüne Oase die sie umgibt und durchstreift in den Pausen mit ihrem Fahrrad die Stadt. Als bei
den Arbeiten rund um das Ehrenmal für die Gefallenen der beiden Weltkriege in diesem
versteckten Teil des Friedhofes ein paar Haschischpflanzen gefunden werden beginnt für sie und
ihren ausländischen Arbeitskollegen mit dem sie sich gut versteht eine schlimme Zeit:
Kündigung Gerichtsverfahren Medienjagd. Alice wird aus ihrer stillen Welt rausgerissen und
die Vergangenheit holt sie ein. Familiengeheimnisse und Ängste verfolgen die labile und
melancholische Frau bis in ihre Dachkammer im Westend. Wer kann ihr helfen wer holt sie aus
ihrer selbstgewählten Einsamkeit heraus? Wer gibt ihr Arbeit und Selbstwertgefühl zurück?Monika
Carbe lässt die 1990er Jahre wieder aufleben eine Zeit als die Grenzen der bekannten
Weltordnung neu gezogen wurden und Rechtsradikale sich verstärkt zu Wort meldeten. Ihr Roman
ist eine Mahnung an die Gesellschaft und gleichzeitig ein Lobgesang auf das multikulturelle
Frankfurt das auf seinem Hauptfriedhof die eigene Vergangenheit bewahrt hegt pflegt und neu
bepflanzt.