Joochen Laabs gilt als meisterlicher Geschichtenerzähler. Sein Stoff ist das schwer zu fassende
Innere des Einzelnen das von der Außenwelt umklammert wird. Dabei ist er ein genauer
Beobachter der scheinbar nebensächlichen Dinge Gesten und Verhaltensweisen in denen sich so
viel über die Menschen ihre Zwänge und Erwartungen ihre Ängste und Hoffnungen ausdrückt. Das
Arglos-Alltägliche betörend konkret erfasst gleitet dabei unversehens ins Hinterhältige und
Beklemmende. Spätestens hier weitet sich sein Blick auf die historischen Eckpfeiler denen
niemand entkommt.Es sind leise Geschichten ohne Pathos und Larmoyanz von Ironie und Witz
durchwebt voller Sympathie für wenig heldenhafte Figuren und deren Schicksale.In den
Erzählungen ist ein unverkennbar kritischer Blick auf die von zweierlei Erfahrungen geprägten
Lebensläufe gerichtet die sich durch Bau und Fall der Mauer zwischen Ost und West so
verschieden verfestigten. Doch Laabs findet einen Notausgang aus den scheinbaren
Parallelwelten: die Literatur.