Zwischen 1927 und 1962 hat Hanns Eisler (1898-1962) zu insgesamt 45 Filmen Musik komponiert -
kein kleiner Teil im vielseitigen OEuvre des Schönberg-Schülers und engen Brecht-Mitarbeiters.
Angefangen bei Walther Ruttmanns Experimentalfilm OPUS III und dem linken Filmklassiker Kuhle
Wampe über ambitionierte Hollywoodstreifen von Fritz Lang und Jean Renoir bis hin zu
Nachkriegsfilmen der DEFA und dem ergreifenden KZ-Dokumentarfilm Nuit et brouillard von Alain
Resnais - stets war Eisler daran gelegen der Musik eine eigene unabhängige Funktion im
filmischen Gesamtkontext zu verschaffen. Doch warum kamen seine kongenialen Kompositionen zu
Joris Ivens' Regen oder zum Chaplin-Film The Circus nie in die Kinos? Und warum finden sich so
viele Passagen aus Eislers Filmpartituren in den Konzert- und Bühnenwerken des Komponisten
wieder? Antworten liefert das neue Werkverzeichnis Filmmusik der Internationalen Hanns Eisler
Gesellschaft (IHEG) von Peter Deeg der sämtliche Filmmusiken Eislers einer detaillierten
Autopsie unterzogen hat.