Robert Lebeck kam den Menschen die er fotografierte auf seinen Bildern nahe. Es fällt auf
dass die Porträtierten häufig lachen. Egal ob Prominente wie Elvis Presley Romy Schneider
Alfred Hitchcock oder Joseph Beuys oder ob durchschnittliche Bundesbürgerinnen und Bürger auf
der Reeperbahn nachts um halb drei beim Nacktbaden auf Sylt oder bei der »Weinschlacht von
Altenahr«. Lebeck schien jeder Situation eine menschlich-komische Seite abgewinnen zu können:
Er fotografierte wenn geküsst getrunken und getanzt aber auch wenn geweint gebettelt oder
gelitten wurde. Seine Fotos strahlen Mitgefühl aus Nächstenliebe und vor allem Neugier.
Hierzulande versammelt Robert Lebecks Reportagen aus und über Deutschland von 1955 als er im
Durchgangslager Friedland die Kriegsheimkehrer fotografierte bis 1983. Einige Bilder sind
beinahe Teil des kulturellen Gedächtnisses andere dagegen wurden selten oder noch nie
veröffentlicht wie die Serie über die Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln von 1961: Seit dem
Frühjahr war Berlin geteilt aber es gab noch keine Mauer. Dafür aber zwei Bürgermeister zwei
Stadtverwaltungen und zwei Währungen. Lebeck gelang ein bislang unbeachtetes Kleinod mit
dokumentarischem Anspruch und humanistischem Anklang. Seine Fotoreportagen sind legendär und
machen ihn zum unverzichtbaren Chronisten unserer Zeit.