Eine höchst präzise Bildsprache und klug komponierte Werkserien zeichnen Dirk Reinartz als
herausragenden Reportagefotografen und Bildautor aus. Im Vertrauten und geografisch Nahen
entwickelte er feinsinnige fotografische Erzählungen: an seinem Wohnort Buxtehude wie in
anderen deutschen Städten und Regionen. Genauso treffsicher sind aber auch seine Schilderungen
aus aller Welt entstanden in Japan oder Grönland als Auftragsarbeiten für den Stern oder als
freie seriell angelegte Arbeiten. Als konzeptuell arbeitender Fotograf suchte Dirk Reinartz
nach Spuren der Vergangenheit im Gegenwärtigen so etwa in den Publikationen Bismarck. Vom
Verrat der Denkmäler (1991) oder Bismarck in America (2000). Zentraler Gegenstand in seiner
Beschäftigung mit Deutschland und den Deutschen waren Motive in denen sich eine deutsche
Identität zu erkennen gibt mit all ihren Widersprüchen und historischen Verankerungen. In
totenstill (1994) einer Auseinandersetzung mit den baulichen Überresten
nationalsozialistischer Konzentrationslager fragte er nach der Darstellbarkeit des Schreckens.