'Lerne mit dem Gefühl zu sehen und mit den Augen zu fühlen' Margot Zeitvogel Liebe Freunde des
AQUATRAININGS und Anhänger der modernen Wassergymnastik in den ersten Monaten meiner damaligen
Anstellung als Gymnastiklehrerin und Bewegungstherapeutin im Rupertusbad Bad Reichenhall im
Jahr 1979 merkte ich sehr schnell dass der Mensch im Wasser sich eigentlich gar nicht verletzt
krank übergewichtig behindert oder alt fühlt und sich so auch nicht fühlen möchte. Die
wunderbare Leichtigkeit den Bewegungsmut bzw. Bewegungsdrang in seiner Vielfalt die ich bei
meinen Patienten während ihrer ersten Schritte im Wasser erlebt habe begannen mich zu
faszinieren und verführten mich zu experimentieren. Es war interessant zu beobachten wie jeder
Mensch egal was ihn 'quälte' ein fast kindliches Gesicht mit Strahlen in den Augen im Wasser
bekam. Dieser Ausdruck an innerer Freude forderte mich heraus gleichzeitig die physikalischen
Gesetzmäßigkeiten des Wassers zu achten bzw. zu berücksichtigen aber zugleich meinen Patienten
eine sogenannte Bewegungsmündigkeit zu vermitteln. Durch das Heranführen an Erinnerungen jedes
Einzelnen wie war das noch mal Gefühle aufkommen zu lassen sich mit gewohnten
Bewegungsmustern wieder auseinander zu setzen wie z.B. Seil springen Gummitwist Kästchen
hüpfen Fußballspielen Ski fahren Tennis spielen und vieles mehr. Sich mit dem
Wiedergewonnenen zu identifizieren fast wiederbelebt zu werden und wieder reagieren zu lernen.
Damit hatte ich den Schlüssel meiner Patienten sich selbst wieder in ihrem Bewegungsalltag
vertrauen zu können sich wieder etwas zu zutrauen. So war der Ansatzpunkt von damals der
gleiche wie heute: Dass sich jeder meiner Patienten irgendwie sportlich betätigt haben musste
zumindest in seiner Kinder- und Jugendzeit und sei es nur um einen Ball zu fangen oder hinter
ihm herzulaufen. Auch wenn man sich zu der damaligen Zeit noch überwiegend im Verein sportlich
- gymnastisch - betätigte dieses Privileg war mehr Frau als Mann (Liebe Männer ich bitte um
Entschuldigung aber das war doch so.) zugeteilt. Dachte doch keiner daran dass man das Wasser
außer für Schwimmen und sanfte therapeutische Maßnahmen auch noch anders nutzen kann. Damit
stand für mich fest dass ich die herkömmliche Wassergymnastik bzw. Wassertherapie den
Menschen entsprechend modernisieren wollte und meinem Temperament entsprechend der Ära
'Wasserplantscherei' somit für mich ein Ende setzte. Diesen Anspruch stellte ich ebenso an
meine Patienten. Mit Hilfe der Wasserkräfte war und ist alles möglich und in Abstimmung mit
den jeweiligen Ärzten meiner Patienten entstanden in dieser Zeit mehrere hundert individuell
auf jeden Einzelnen abgestimmte Trainingspläne die im Urlaub am Meer See Hallenbad oder nach
einem Kuraufenthalt zu Hause weiter gemacht werden wollten und auch sollten um so die
wiedergewonnene Gesundheit bzw. Beweglichkeit weiter zu erhalten oder gar noch zu verbessern.
Schnell stellte sich ein Grundprogramm der von mir modern gemachten Heilmethode der
Wassergymnastik Therapie heraus welches ich inhaltlich mit 111 Hauptübungsgruppen versah.
Ich dachte nicht im Entferntesten daran dass dieses Buch bzw. dieses Thema so große Wellen
schlagen würde. Es einmal zum festen Bestandteil in Trainingsplänen von Hochleistungssportlern
gehört und ebenso zu einer neuen Fitnessbewegung mit beiträgt. Um so mehr freue ich mich dass
meine Idee gar nicht so schlecht war und ich nun dadurch in der Lage bin das Vorwort zu meiner
2. Auflage bzw. 3. Auflage schreiben zu können. Dabei möchte ich mich bei allen Menschen
bedanken die mich auf meinem 'aquagymnastischen Weg' bisher begleitet haben und zugestiegen
sind. Ich freue mich immer wieder über das inzwischen u¿beraus große Interesse das dem
Trainingsmittel und Medium Wasser gilt und hoffe dass auf diesem Gebiet weiterhin mit viel
Kreativität gearbeitet geforscht geschrieben wurde und hoffentlich auch weiter wird. Herrn
Dr. Klaus Reischle Universität Heidelberg Institut für Sport und Sportwissenschaften möchte
ich in meiner Danksagung nicht vergessen. Unsere Wege kreuzten sich das erste Mal in Magglingen
Schweiz (im Vorwort zur 1. Auflage erwähnt) als jeder von uns als Referent für den:
Fachkaderkurs für Schwimmleiter und Schwimmtrainer im März 1989 eingeladen waren. Ich freue
mich dass seit diesem Treffen mein Fachbereich Aquatraining von Dr. Reischle nach Heidelberg
mitgenommen wurde und zu einem erweiterten Fortbildungspunkt geworden ist und ich des öfteren
ebenso als Referentin dorthin eingeladen wurde. Im Laufe der Jahre haben sich einige Richtungen
in Bezug auf Aquatraining entwickelt deshalb ist es mir ein persönliches Anliegen meine
Methode weiterzugeben und Z-AQUATRAINING(TM)-Instruktoren (innen) bzw. Therapeuten (innen)
auszubilden die nur von mir geprüft und autorisiert sind und die obengenannte Bezeichnung -
eine eingetragene und geschützte Wortmarke - aufgrund dieser Fachausbildung führen dürfen. Die
Feinheiten der Lehr- und Lerninhalte wie z.B. Hintergrundideen und das Gefühl für den Umgang
mit dem Element und Medium Wasser beim AQUATRAINING bzw. Z-AQUATRAINING(TM) für den
Endverbraucher der sich lieber von einem Trainer anleiten lassen möchte können somit korrekt
weitergegeben werden denn meine Berufserfahrungen (Therapeutin und Trainerin) lassen sich
nicht einfach nur auf gedruckten Seiten durch Wort und Bild erklären. Der Abschnitt: 'Was ist
AQUATRAINING' in der Erstausgabe von 1992 wurde nun auf 'die Philosophie des
Z-AQUATRAINING(TM)' thematisiert. Der praktische Teil dieses Buches stellt alle Übungen neu in
Farbe und u.a. mit meiner eigenen Gerätelinie dem Z-AQUA-EQUIPMENT dar. Auch die
Trainingspläne für Einsteiger wurden etwas vereinfacht. Des weiteren werden neue
Trainingseinheiten präsentiert denn nichts steht still erst recht nicht das Wasser. Da diese
Trainingsform unter Ausnützung der physikalischen Gesetzmäßigkeiten bezogen auf das
'philosophische' Element und Medium Wasser ständig neue Wirkungsweisen hervorbringt wird es
wohl nie seinen endgu¿ltigen Abschluss finden. Wer Z-AQUATRAINING(TM) für sich alleine machen
möchte also ohne Trainer braucht nur auf sein eigenes Gefühl zu hören denn das oberstes
Gebot bei mir lautet: Immer unterhalb der Schmerzgrenze trainieren. Denn wenn nichts weh tut
macht es auch viel mehr Spaß und richtet keinen Schaden an! Und Spaß möchte ich all meinen
Lesern und Kritikern mit dieser Überarbeitung meines zweiten Buches (von 1992) beim Training
nach Zeitvogel im Wasser wünschen. Margot Zeitvogel