Dieses literarisches Standardwerk für den Uhrmacher oder für den Uhrenliebhaber die an ihre
(Sammel-) Objekte selbst Hand anlegen wollen ist in insgesamt fünf Auflagen erschienen. Nicht
ohne Grund ist zum 100. Geburtstag von H. Jendritzki die zweite Auflage dieses Buches für den
Reprint gewählt worden. Die letzen zwei Auflagen wurden schon in dem Buch Die Armband- und
Taschenuhr in der Reparatur verarbeitet und auf den neusten Stand gebracht. Hier wurde jetzt
Jendritzkis umfangreichstes Buch mit seinen vielen Tipps gewählt. Es geht an vielen Stellen
noch weiter zurück und ist so speziell für die Reparatur von alten Taschen- und Armbanduhren
wertvoll. Das vor allem auch deshalb weil hier Reparaturarbeiten am Taschenuhrgehäuse
Dreharbeiten zum Herstellen von Ersatzteilen und elektrische Armbanduhren beschrieben werden.
So stellt dieser Reprint eine wichtige Ergänzung des Verlages Historische Uhrenbücher dar.H.
Jendritzki hat seine Erkenntnisse aus dem Bereich der Uhrenreparatur und des Uhrenservice
eingearbeitet wobei die bei seinen Büchern allenthalben so geschätzte Gestaltung leichte
Lesbarkeit und Handhabung geblieben sind. Unübertroffen sind auch die vielen kleineren und
größeren Tips und Tricks die der Autor im Laufe seiner langen Lehrtätigkeit sammeln konnte und
hier an den interessierten Leser weitergibt.Das Werk gliedert sich in 25 Kapitel deren erstere
sich zunächst mit der Terminologie den Werkzeugen und Werkstattausrüstung auseinandersetzt.
Die folgenden Kapitel beschäftigen sich sehr gewissenhaft mit (fast) allen Einzelfragen der
Uhrenreparatur wobei H. Jendritzki die Bedürfnisse des wohl in erster Linie angesprochenen
Adressatenkreises nämlich der Uhrmacher auch unter dem Gesichtspunkt der Arbeitsökonomie und
der allgemeinen Kostenfragen berücksichtigt.Die Kapitel bringen jeweils neben (soweit
erforderlichen) theoretischen Grundlegendem sehr konkrete Hinweise zum Arbeitsablauf zum
Werkzeugeinsatz zum Verhalten in häufiger auftretenden Problemfällen. Seine Ausführungen
werden durch eine Vielzahl der bekannt guten Abbildungen ergänzt und verdeutlicht. Eben jene
Abbildungen sind es die den Gebrauchswert des Buches immens erhöhen.Hervorragend stellt sich
auch die abgedruckte Hilfe zur Fehlersuche dar. Sie bietet grafisch und verbal sehr griffige
Unterstützung zum Auffinden kritischer Stellen in Armbanduhren und nennt die am häufigsten
auftretenden Fehler. Das 25. Kapitel rundet das Buch mit diversen Tabellen ab.Zu einer späteren
Auflage schrieb der Rezensent glb in Alte Uhren 1 84 S. 96: In früheren Jahren da der
Rezensent seine Armbanduhren zur Routineüberholung oder Reparatur zum Uhrmacher um die Ecke gab
nach einigen Enttäuschungen dann renommierte Uhrengeschäfte mit diesen Arbeiten beauftragte und
ebenfalls mitunter seine blauen Wunder erlebte zweifelte er so manches Mal an den
Handwerkskünsten und mitunter auch an dem Engagement der Reparateure. Nach der freudigen
Lektüre von H. Jendritzkis Buch wurde ihm aber klar dass die Ursachen für unbefriedigende
Arbeitsergebnisse weniger in manuellem Unvermögen zu suchen sind. Vieles wurde einfach nicht
gewusst und darum sind solche Bücher als Fachliteratur so wichtig. Nicht als Aushängeschild
neben der Ladentheke oder nur im Regal der Werkstatt nein am Werktisch und inhaltlich im Kopf
sollte es sein. Hans Jendritzki sei jedenfalls vielmals für seine praxisrelevante
Schriftstellerei und für dieses Buch gedankt.