Dieses Buch handelt von Tieren und von Menschen. Es ist ein Buch über den tagtäglichen Umgang
mit den Tieren. Es ist daher so gesehen ein Buch über den normalen Alltag der von den
Menschen eingekerkerten und missbrauchten Tiere. Es ist aber ein Alltag den wir Menschen
weitgehend ausgeblendet haben. Eine Wirklichkeit um die wir uns nicht kümmern. Edgar
Kupfer-Koberwitz ist es mit diesem Buch gelungen uns diesen grausamen Alltag wieder ins
Bewusstsein zu bringen. Er bildet die Realität und dabei auch die Gefühls- und Gedankenwelten
von Menschen und Tieren mit seinen schlichten unaufgeregten Worten so scharf ab wie es kaum
ein Foto könnte. Dem Leser wird schlagartig klar: Die Wahrheit des menschlichen Umgangs mit
Tieren ist geprägt durch innere - erlernte - Gleichgültigkeit Unachtsamkeit Grausamkeit auf
Seiten der Menschen und tief empfundenes Leid auf Seiten der Tiere. Der Leser wendet sich aber
nicht ab wie es oft der Betrachter grausamer Bilder tut. Man ist einfach gefesselt von den
Beschreibungen weil sie direkt Herz und Verstand erreichen. Man erkennt seine eigenen
Schwächen und Unachtsamkeiten ohne sich gegen diese Erkenntnis zu wehren. Im Gegenteil: Man ist
froh dass einem endlich die Augen geöffnet werden und man die notwendigen Konsequenzen daraus
ziehen kann. Man ist zutiefst erfüllt von dem Wunsch sofort bei sich selbst damit anzufangen
und sich zu ändern. - Vielleicht sind die Beschreibungen von Edgar Kupfer-Koberwitz auch
deshalb so authentisch weil er selbst unter den Nazis über vier Jahre in einem KZ verbringen
musste.