Bisher ist wenig bekannt wie wichtig die Zeit im Bauch der Mutter für das weitere Leben ist.
Die Reise ins Leben wird oft nicht allein angetreten. Mindestens jeder Zehnte ist zu Beginn der
Schwangerschaft nicht allein. Sind Zwillinge in der Gebärmutter und einer stirbt ist es für
den Überlebenden ein gewaltiger Schock der später nicht mehr bewusst ist. Ein Loch bleibt in
der Seele zurück. Dieses ist prägend für das Leben vieler Betroffener. Quälende Sehnsucht
Einsamkeit und unerklärliche Schuldgefühle können beispielsweise die Folge dieses frühen
Verlustes sein. Der verlorene Zwilling wird überall gesucht. Viele berühmte Musiker und
Filmplots wie "Nell" oder "im Rausch der Tiefe" schöpfen aus der Suche nach dieser verlorenen
Einheit. Vielleicht sind Sie zu Beginn der Schwangerschaft nicht allein im bauch Ihrer Mutter.
Sie können Ihren Bruder oder Ihre Schwester spüren. Sie hören sein oder ihr Herz schlagen und
bewegen sich zusammen mit ihm oder ihr und spielen in den Ozeanen des Fruchtwassers. Eines
Tages hört der Andere auf zu wachsen. Sein Herz wird schwächer und er stirbt. Dann sind Sie
allein. Nach der Geburt legt sich ein Schleier des Vergessens auf alles was Sie vorher erfahren
haben. Ist alles das was Sie damals erlebt haben spurlos verschwunden und erledigt? Der
Diplompsychologe Alfred R. Austermann und die Sozialpädagogin Bettina Austermann begleiten seit
vielen Jahren Erwachsene Jugendliche und Kinder therapeutisch. Mit handfesten Fakten und
berührenden Fallbeispielen schildern sie einfühlsam die Auswirkungen des frühen Verlustes und
zeigen Wege der seelischen Heilung.