Die Philosophie der indigenen Völker Amerikas ist eng mit der Natur und den Tieren verbunden.
Sie ist der Auffassung dass jeder Mensch ein Wesen aus seiner Umwelt als geistiges Gegenstück
hat. So wird zum Beispiel jeder Tag des Azteken-Kalenders durch eine Pflanze ein bestimmtes
Tier oder eine Naturerscheinung dargestellt. Hieraus ist zu erklären warum die bemalten
Holzskulpturen mexikanischer Künstler - Alebrijes genannt - die ihre Ideen aus der geistigen
und religiösen Welt ihrer indigenen Vorfahren beziehen vor allem Tiere des Azteken-Kalenders
darstellen. María und Jacobo Ángeles haben in den letzten Jahren die Kunst der Alebrijes zu
eigenständigen Kunstwerken weiterentwickelt. Sie erhält Elemente aus der Natur z.B. Blüten
Pflanzen abstrakte Lebewesen und Symbole aus der indigenen Kultur. Sie zeichnet sich durch
große Kreativität und ein unglaubliches Farbgefühl aus. Die Malerei erinnert in ihrer Exaktheit
und ihren Farbkompositionen an die persische und indische Miniaturmalerei. Die Arbeiten von
María und Jacobo Ángeles unterscheiden sich jedoch von der üblichen Miniaturmalerei vor allem
durch ihre Dreidimensionalität mit dem Zusammenwachsen von Bildhauerei und Malerei. Als
Grundlage ihrer Malerei dienen hauptsächlich aus Holz gefertigte Tiere denn jedes Tier hat für
sie eine spirituelle Bedeutung. Diese haben sie von ihren Eltern und Großeltern für ihr eigenes
Leben übernommen. Ohne sich je begegnet zu sein und auch ohne die wissenschaftlichen und
künstlerischen Arbeiten von Haeckel und Binet zu kennen haben auch María und Jacobo die Formen
und Farben ihrer Malerei aus der Natur entnommen. Dies zeigt wieder einmal dass unabhängig von
den Kulturen verschiedener Völker hier die europäische und dort die mesoamerikanische Kultur
weltweit das gleiche künstlerische Denken vorhanden ist. Das Buch gliedert sich in den Textteil
und den Bildteil mit 200 überwiegend ganzseitigen Fotos von Alebrijes. Es hat 252 Seiten eine
Größe von 27 x 31 cm.