Die Karte Nord-Ostpreußens Norden zeigt im übersichtlichen Maßstab 1:100.000 detailliert den
gesamten Norden des Königsberger Gebietes Kaliningrader Oblast vom Kurischen Haff mit seinen
Fischerdörfern über die Umgebung von Tilsit Sowjetsk bis hin zur Umgebung von Lasdehnen
(Haselberg) Krassnosnamensk. Nördlich der Memel ist auf litauischer Seite zwischen Heydekrug
Silute und Schmalleningken Smalininkai ein Großteil des früheren Memellandes mit seinen Orten
und Wohnplätzen dargestellt. Das besondere Augenmerk dieser detaillierten Karte liegt darin
dass ALLE vor 1945 vorhandenen Orte und Wohnplätze mit ihren früheren und - wenn noch vorhanden
- ihrem heutigen Namen dargestellt sind. Die russischen Bezeichnungen sind dabei sowohl in
kyrillisch als auch in lateinischer Umschrift wiedergegeben. Die Siedlungsstruktur dieser
Landschaft hat sich im 20. Jahrhundert grundlegend gewandelt. Zuerst gab es in den
Dreißigerjahren massive Umbenennungen historisch gewachsener Ortsnamen (70% der Orte und
Wohnplätze auf dem im Kartenausschnitt wiedergegebenen Teil des damaligen Deutschland erhielten
nun germanischere Ortsnamen). Durch den Krieg die Vertreibung der ansässigen Bevölkerung die
staatlich gelenkte Neubesiedlung mit Menschen aus der ganzen Sowjetunion und durch den
wirtschaftlichen Niedergang der letzten Jahre sind auf dem dargestellten heute russischen
Territorium 70 % der Ortschaften und separaten Wohnplätze die es 1945 noch gab mittlerweile
verschwunden. Dennoch zeigt die Karte auch was es heute dort - neben Wüstungen verschwundener
Ortschaften - an Sehenswertem gibt. Das sind außer den landschaftlichen Schönheiten Städte wie
Tilsit Sowjetsk mit seinem erwachenden Interesse an der eigenen Stadtgeschichte oder Ragnit
Njeman mit seiner Ordensburgruine die zum Teil noch einigermaßen malerischen Fischerdörfer am
Kurischen Haff oder auch einige Dorfkirchen - auch wenn die meisten davon Ruinen sind. Mit
kleineren Museen und Projekten - wie z.B. der Begegnungsstätte im ehemaligen kaiserlichen
Jagdhaus Pait gibt es hoffnungsvolle Anzeichen dass sich immer mehr heutige Bewohner dieses
Gebietes mit der Geschichte ihrer Heimat vertraut machen.