Die Karte zeigt im detaillierten Maßstab 1:100.000 einerseits das historische Samland - den
Bereich zwischen Königsberg Kaliningrad Cranz Selenogradsk Pillau Baltijsk und Labiau Polessk
- eine Landschaft die von der Ostseeküste mit ihren Steilhängen und Schluchten den
Bernsteinfeldern bei Palmnicken Jantarnij der malerischen Küste des Kurischen Haffs und den
Häfen entlang des Königsberger Seekanals genau so wie von ihrem lieblichen Binnenland mit dem
Alkgebirge und den kleinen Seen und Teichen geprägt ist. Auf der anderen Kartenseite ist der
heute zu Litauen gehörende nördliche Teil des früheren Memellandes von Heydekrug Silut über die
Stadt Memel Klaip da bis zum größten litauischen Ostseebadeort Palanga gleich neben Nimmersatt
Nemirseta (dem einstmals nördlichsten Dorf des Deutschen Reiches) dargestellt. Verbindendes
Glied zwischen beiden Karten ist der 100 km lange und maximal 4 km breite Streifen der
Kurischen Nehrung der heute jeweils hälftig zu Russland und zu Litauen gehört. Das Samland und
die Kurische Nehrung zählen heute zu den schönsten und für Besucher interessantesten Gegenden
Nord-Ostpreußens und jeder der Kaliningrad Königsberg besucht sollte auch einen Ausflug an
die samländische Ostseeküste oder auf die Nehrung mit ihren einmaligen Dünenlandschaften
einplanen. Der bekannteste Ort der Nehrung ist Nidden in dem Thomas Manns Sommerhaus heute als
Museum und Künstlertreffpunkt einlädt. Am Nordende der Nehrung wartet die lebendige Stadt Memel
Klaip da mit vielen historischen Gebäuden einer liebevoll sanierten Altstadt und ihrem
Ännchen-von Tharau-Denkmal auf Besucher aus nah und fern. Außerdem enthält die Karte Hinweise
auf besondere Sehenswürdigkeiten wie z. B. die Ordensburgen in Schaaken Waldau Tapiau oder
Labiau die Ruinen der Schlösser Grünhoff Lochstädt Friedrichstein oder Kaymen die Kirchen
in Neuhausen oder Arnau das St.-Adalbert-Kreuz in Tankittino dem früheren Tenkitten eine
Vielzahl von ethnografischen Museen in historischen Bauernanwesen des Memellandes das gesamte
Stadtgebiet Königsbergs mit allen Vororten und vieles mehr. Zur zusätzlichen Orientierung sind
neben den Straßen und nur zum Teil befahrbaren Wegen die aktuellen aber auch die stillgelegten
Eisenbahnstrecken und die Kreisgrenzen von 1937 dargestellt. Die Karte enthält alle aktuellen
russischen bzw. litauischen Ortsnamen und die historischen deutschen Namen (ggf. auch die - in
diesem Bereich Ostpreußens wenigen - neuen Namen der Umbenennungswelle nach 1933). Darüber
hinaus sind in der Karte auch alle verschwundenen Orte und Wohnplätze verzeichnet. Von den hier
einst vorhandenen ca. 1350 Orten und Wohnplätzen sind heute 41 % verschwunden - die meisten
davon im heute russischen Teil. Wer also z.B. den Wohnort seines Urgroßvaters irgendwo im
früheren Kreis Fischhausen sucht wird hier fündig auch wenn in der Realität höchstens noch
überwucherte Trümmer zu finden sind. Die aktuellen russischen Ortsnamen sind in Kyrillisch und
Latein in verständlicher Transliteration wiedergegeben.