Das Monströse begegnet uns hier in Gestalt des Gewöhnlichen. Der fleißige Herr Moser die
fürsorgliche Mutter der kleinen Marion der leutselige Pfarrer der verantwortungsbewusste
Unternehmer der schwärmerische Teenager Tante Alma und Onkel Franz der nette Ladenbesitzer.
Ihre Welt ist klein und überschaubar heimelig. Die Wohnküche das nach frischem Bohnerwachs
riechende Treppenhaus die Kneipe nebenan die Straße mit den stattlichen Gründerzeithäusern
der Schrebergarten. Alles Fassade. Unter dem Tarnnetz der kleinbürgerlichen Idylle lauert die
mordlüsterne Düsternis. Er hat sich diese Welt nicht ausgedacht er hat sie der Wirklichkeit
abgeguckt . Es ist das Verdienst des Chronisten Kurt Halbritter uns diese vernachlässigte
kleinbürgerliche Quelle deutscher Vernichtungslust erschlossen zu haben die er uns in seinem
bitteren Bilderbogen quälend nah vor Augen führt.