Auch der griechische Surrealismus entstand mit Bezug auf die Psychoanalyse. Andreas Embirikos
wuchs in Rumänien und Griechenland auf. 1926 27 zog er nach Paris wo er eine Psychoanalyse bei
René Laforgue begann und sich entschied selbst Psychoanalytiker zu werden. Er las
surrealistische Zeitschriften (La Révolution Surréaliste Surréalisme au Service de la
Révolution und Minotaure) und beteiligte sich an surrealistischen Enquêtes. 1933 lernte er
André Breton kennen und trat dem Pariser Surrealisten-Kreis bei. Die Gedichtsammlung »Hochofen«
erschien im März 1935 und belegt eine Nähe zur kommunistischen Idee. Im gleichen Jahr eröffnete
Embirikos seine psychoanalytische Praxis in Athen und hielt ebenfalls in Athen den Vortrag
»Über den Surrealismus«. Nach dem zweiten Weltkrieg erweiterte Embirikos allmählich sein rein
surrealistisches Programm. So blieb Hochofen neben den Werken des bekanntesten Vertreters Nikos
Engonopoulos eines der wenigen Zeugnisse des Surrealismus in Griechenland. Der Versuch
Embirikos' nach 1946 die Freud'sche Psychoanalyse in Griechenland einzuführen scheiterte. In
den Jahren bis zu seinem Tod 1975 blieb er aber Mitglied der Pariser psychoanalytischen
Gesellschaft praktizierte jedoch nicht mehr und widmete sich ausschließlich seinem
literarischen Werk und der Fotografie. Die Illustration des Einbandes dieser Sammlung (rechts)
verwendet eine seiner Aufnahmen.