Was macht Freuds Triebtheorie so überzeugend und für viele zugleich so anstößig? Ist es das
Bild des Sich-Erhebens oder Erhoben-Werdens aus den tierischen Instinkten ins höhere Menschsein
wie es Michelangelos Bild von der Erschaffung Adams in der sixtinischen Kapelle darstellt? Ist
es die Libido als göttlicher Funke? Das mag sein ist aber nicht die ganze Wahrheit. Freud
zeigt mit der Konzeptualisierung des Todestriebes eine Seite des Triebes auf die dazu nicht
passt. Der Psychoanalytiker Philip Denzin analysiert in diesem Buch jene Schriften genauer
in denen Freud seinen Begriff des Todestriebes ausarbeitet: im »Entwurf einer Psychologie« den
»Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie« und in »Zur Einführung des Narzißmus« und »Jenseits des
Lustprinzips«.