Hypnose wird allzu oft auf ein Phänomen der Unterwerfung der Faszination und der
Reizunempfindlichkeit reduziert. Das liegt daran dass unsere Kultur die nur wenige
Möglichkeiten hat um über sie nachzudenken nur das Negative oder die Schattenseite erfasst.
In Wirklichkeit ist Hypnose ein Zustand intensiver Wachheit ähnlich dem Tiefschlaf aus dem
heraus wir träumen. So wie der Tiefschlaf die Voraussetzung für das Erwachen des 'Pouvoirs' zu
Träumen ist so verschafft uns die intensive Wachheit das Pouvoir die Welt zu 'bilden'.
Hypnose wird so zu einer erhöhten Vigilanz die uns die konstitutiven Parameter unserer
Existenz zur Verfügung stellt. Sie ist offen für die Dimensionen unserer Welt und steht dem
eingeschränkten Wachsein entgegen das wir in unserem Alltag erleben. Weit entfernt davon
passiv zu sein ermöglicht uns Hypnose durch die Imagination unser Verhalten und unsere
Handlungen zu antizipieren und umzugestalten. Sie fordert unsere Fähigkeit heraus über unseren
Platz in der Beziehung zu anderen und unserer Umwelt zu entscheiden. In diesem Sinne gehört sie
nicht zur Psychologie sondern zu einer Kosmologie und ist in ihrem Wesen eine revolutionäre
Phänomenologie. Die Praktik der Hypnose dieses umfassenderen und feineren Wachseins kann zu
einer Lebenskunst werden. Sie setzt einen Lernprozess voraus der nichts Esoterisches hat und
sich damit begnügt auf die in jedem Menschen vorhandenen Möglichkeiten aufzubauen.