Die gelingende Einführung von technischen Innovationen zur Defossilierung von Energieversorgung
Mobilität und industrieller Produktion wird neben einer technisch und wirtschaftlich machbaren
Umsetzung auch von der Akzeptanz in der Bevölkerung und anderen Stakeholdergruppen abhängen.
Für Carbon Capture and Utilization (CCU) als Nutzung von CO2 für die Herstellung von Produkten
wird gezeigt wie Akzeptanz bereits während der Entwicklung solcher technischen Innovationen
erforscht werden kann und welchen Erkenntnisgewinn die Akzeptanzforschung für die technische
Entwicklung bietet. Dazu werden in einer mehrstufigen empirischen Untersuchung
Akzeptanzbarrieren und Akzeptanztreiber identifiziert Bewertungsmuster der Akzeptanz und
Ablehnung verglichen und die Gewichtung von Entscheidungskriterien für CCU-Infrastruktur und
CCU-Produkte sichtbar gemacht. Aus den Ergebnissen werden Handlungsempfehlungen abgeleitet wie
Anforderungen der Bevölkerung bereits während der Entwicklung von CCU-Technologien und der
Auswahl von CCU-Produkten berücksichtigt werden können. Darauf aufbauend wird skizziert wie
eine direkte Integration von Akzeptanz als Bewertungsparameter in die technische Modellierung
realisiert werden kann. Das gewählte methodische Vorgehen sowie der skizzierte Einbezug von
Akzeptanz als zusätzlichem Bewertungsfaktor in multikriteriellen Entscheidungen lassen sich auf
andere innovative Technologien in den Sektoren Energie Mobilität und industrielle Produktion
übertragen um ökologisch nachhaltige technisch und ökonomisch realisierbare und zugleich
sozial akzeptierte Innovationen zu fördern. In der vorliegenden HCI Reihe werden Schriften zum
Thema Mensch-Computer Interaktion veröffentlicht die am HCI Center der RWTH Aachen University
entstanden sind. Die Themen behandeln Fragestellungen aus dem Schnittpunkt zwischen Architektur
Informatik Psychologie empirischen Sozialwissenschaften und adressieren aktuelle
Herausforderungen der Integration neuartiger Technologie im Spektrum von Mensch Medien Raum
und Gesellschaft.