Wer sich in die Öffentlichkeit traut kann sich dort ganz schnell eine blutige Nase holen.
Dieselben Medien die eine Person heute glorifizieren stellen sie morgen an den Pranger. Sie
verteilen und entziehen Reputation fördern und zerstören Karrieren. Das Medium selbst bleibt
jedoch immer auf der Siegerseite. Die Gesetze von Marktorientierung und zynisch-ideologisierter
Machtausübung gelten für Rundfunk und Fernsehen ebenso wie für die Printmedien - von RTL bis
ARD und ZDF von der BILD über die taz bis zur ZEIT. »Das Phänomen Guérot« legt genau diesen
Vorgang detailliert offen: Der MENSCH Ulrike Guérot ist in der Realität nicht die dämonische
Figur als die sie hingestellt worden ist. Aber an ihr kristallisiert sich genau dieser
menschenverachtende Prozess heraus der bis heute andauert. Ulrike Guérot gehört zu den nur
noch sehr wenigen Menschen in Deutschland deren Prominenz auf ihren herausragenden Qualitäten
und ihrer tatsächlichen Bedeutung für das kulturelle Leben beruht. Aufgrund von
differenzierten Äußerungen zur Corona-Politik und aufgrund eines frühen und konsequenten
Eintretens für Waffenstillstand und Friedensverhandlungen im Ukrainekonflikt wurde aus dem gern
gesehenen Talkshow-Gast in Europafragen eine Projektionsfläche für grundlegende
gesellschaftliche Konflikte deren Lösung sich nicht im offenen und kultivierten politischen
Diskurs sondern als symbolische mediale Hinrichtung der Kristallisationsfigur Ulrike Guérot
vollzieht. Dies wohl auch als Beispiel für all diejenigen die sich (noch) im Lichtkreis der
Medien aufhalten: »Seht her so wird es euch auch ergehen wenn ihr ausschert aus der Koalition
der Willfährigen.« Der Satz »Bestrafe einen erziehe hundert« entfaltet hier eine beklemmende
Plausibilität.