Rassismen stellen eine Herausforderung für den Antirassimus dar. In der Theoriebildung wie der
Praxis von Bildungs- und Sozialer Arbeit geht es um eine Vermittlung der verschiedenen Ebenen
diverser Alltagsrassismen auf einer Mikroebene über Formen institutioneller Diskriminierung
bis hin zu den ganz unterschiedlichen Formen in denen diese Rassismen mit
gesellschaftsstrukturell verankerten Formen sozialer Ausschließung Unterdrückung und
Ausbeutung einhergehen. Der Selbstanspruch Rassismen zu entlarven birgt das Risiko die
jeweils konkret und in einer spezifischen Weise von Rassismus Betroffenen aus dem Blick zu
verlieren bzw. nur mehr entsubjektiviert als Opfer solch rassistischer Praktiken oder auch
Verhältnisse zu sehen. Zudem erschöpft sich das Handeln in Bildungs- und Sozialer Arbeit nicht
selten in einer moralisierenden Haltung von Professionellen die auf diskursiver Ebene eine
sensibilisierende politisch korrekte Sprache einklagen dabei aber andere rassistische
Ungleichheitsverhältnisse aus dem Fokus verlieren.