Die Gedichtsammlung "In Licht und Finsternis" ist in handschriftlicher Form im Archiv der
Familie Ehwald entdeckt worden. Sie entstand hauptsächlich während der Kriegsjahre 1939 bis
1943. Dann verliert sich die Spur des jungen Dichters Rudolf Ehwald auf den Schlachtfeldern um
Charkow. Früh gerät er in die Vernichtungsmaschinerie des Krieges wird mehrfach verwundet
immer wieder zusammengeflickt und zurück an die Front geschickt. Er erfährt und sieht
unsagbares Leid dokumentiert in seinen Briefen und auf heimlich geschossenen Bildern aus
Russland. Und er schreibt Gedichte. Die schönsten unter ihnen klingen wie Volkslieder als
wären sie schon immer da gewesen. Andere lassen literarische Vorbilder wie Rilke Trakl oder
Heine erkennen. Aber alle eint eine unverwechselbare seelische Gestimmtheit wie eine leise
Abschiedsmelodie die von einem lyrischen Ich erzählt das inmitten der Barbarei im Chaos der
Vernichtung den Versuch unternimmt durch die Kunst der Dichtung seine innere Welt zu
verteidigen. Ein heroischer Kampf um Autonomie gegen Gleichschaltung und Auslöschung. Das
Bändchen erzählt davon. Seine Veröffentlichung 85 Jahre nach dem deutschen Angriffskrieg gegen
Russland verleiht den Gedichten gespenstische Aktualität.