Die moderne Kultur wird zunehmend von Fragen und Antworten rund um die sexuelle Identität
beeinflusst - ob im öffentlichen Diskurs oder bei kulturellen Trends. Jedes gesellschaftliche
Phänomen hat seine historischen Wurzeln. Von Augustinus über Rousseau bis hin zu Marx oder
Freud sind unterschiedliche Auffassungen des Selbst vorgestellt worden. Im 20. Jahrhundert
wurden diese Konzepte des Selbst nicht nur psychologisiert und eng mit der Sexualität
verschränkt sondern unter dem Einfluss von Leuten wie Reich Marcuse und anderen ebenfalls zu
einer politischen Angelegenheit gemacht. Der Historiker Carl Trueman untersucht in seinem Buch
Der Siegeszug des modernen Selbst die Sichtweisen auf das »Selbst« die schlussendlich zur
sexuellen Revolution beigetragen haben und seitdem tief in unsere Alltagskultur eingeschrieben
sind. Er greift dabei auf Analysen des Philosophen Charles Taylor des Soziologe Philip Rieff
und des Ethikers Alasdair MacIntyre zurück. Trueman gibt einen äußerst hilfreichen Überblick
über die Vergangenheit bringt Klarheit in die Gegenwart und vermittelt Orientierungs- und
Argumentationshilfen im Blick auf die Zukunft. Für Christen die sich in der Kultur einer sich
ständig verändernden Suche nach Identität bewegen und bewähren müssen ist das ein wichtiges
Werk.