In Talkshows sozialen Medien und Feuilletons wird täglich Kritik geäußert: an Altersarmut
steigenden Mieten Umweltzerstörung dem Gender-Pay-Gap oder autoritären Chef:innen. Die
Empörung ist allgegenwärtig. Und dennoch verändert sich kaum etwas. Warum bringt Kritik so
wenig - obwohl wir so viel davon haben? Thomas Kobuk nimmt in diesem Essay die Kritik selbst
in den Blick. Er zeigt warum sie oft ins Leere läuft warum der Ruf nach Gerechtigkeit so
populär wie folgenlos ist - und warum Kritik in einer kapitalistischen Gesellschaft häufig eher
der Selbstvergewisserung dient als tatsächlicher Veränderung. Ein kluger aufrüttelnder Text
über die Widersprüche zwischen Moral und Wirklichkeit - und darüber dass es gar nicht so
schwer ist die richtigen Fragen zu stellen.