In einer einzigen Nacht verlor das Ahrtal alles: Häuser Leben Sicherheit. Doch die
Katastrophe setzte sich fort - nicht durch Wasser sondern durch ein kaum fassbares Versagen
der Systeme denen man vertrauen wollte. Dorothe Reichling nimmt uns mit in eine Welt die aus
den Fugen geraten ist. Sie erzählt mit erschütternder Klarheit was es bedeutet nicht nur die
eigene Heimat sondern auch das Vertrauen in Politik Behörden und Versorgungseinrichtungen zu
verlieren. Ihre Augenzeugenberichte sind nah roh und eindringlich - und lassen keinen Zweifel
daran dass das Leid nicht mit dem Rückzug des Wassers endete. Neben ihrer eigenen Geschichte
lässt sie auch andere Betroffene zu Wort kommen - Stimmen aus dem Ahrtal die nicht verklungen
sind. Ihre Berichte zeigen das ganze Ausmaß eines kollektiven Traumas - und eines ungebrochenen
Willens weiterzumachen. Während Politiker Applaus ernteten warteten viele vergeblich auf
Hilfe. Während die Fernsehbilder verschwanden blieb der Schlamm - in Straßen in Kellern in
Herzen. Diese zweite Auflage ergänzt die Erlebnisse der Autorin um einen aktuellen Nachtrag:
Was hat sich verändert - und was nicht? Wie lebt es sich 2025 in einer Region die zum Symbol
für Naturgewalt und menschliches Versagen wurde? Ein mutiges aufrüttelndes Buch. Es erzählt
vom Überleben - und davon wie schnell eine Gesellschaft vergessen kann.