Das ambivalente Image von Musik und Musikern aus Italien war für die Historiographie der
deutschen Musik um 1800 von zentralerBedeutung. Carolin Krahn zeigt dies anhand eines breiten
Spektrums von Dokumenten zum Leipziger Musikschriftsteller JohannFriedrich Rochlitz. Im Kontext
seiner Zeit verortet eröffnet dessen uvre ein facettenreiches diskursives Feld das neben
ästhetischen auch konfessionelle national aufgeladene oft polemische Haltungen gegenüber dem
musikalischen Italien aufweist. Zentrale Akteure und Infrastrukturen 'alte' und 'neue' Musik
Malerei Oper Kirchen- und Instrumentalmusik werden in der Studie ebenso beleuchtet wie
mediale Verbreitungsstrategien im Streben nach dem Primat deutscher Tonkunst. Damit trägt die
Autorin zur Reflexion einer bis in die Gegenwart reichenden dialektisch zugespitzten Beziehung
zwischen deutscher und italienischer Musikgeschichte bei.