Echt italienisch so der berühmte Stadtplaner Camillo Sitte sei an Salzburg die herrliche
Platzgruppierung um den Dom - und dies nicht nur weil sie das Werk italienischer Meister
(Scamozzi Solari etc.) ist. Der Residenzplatz ist der größte und mit der üppigen barocken
Brunnenanlage vielleicht der schönste des aus insgesamt fünf Plätzen bestehenden Ensembles.
Erzbischof Wolf Dietrich ließ 55 Bürgerhäuser abreißen und den Domfriedhof absiedeln um einen
repräsentativen Platz für Feste Paraden und Empfänge zu schaffen. Seine endgültige Ausformung
erhielt der Residenzplatz in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Heute gibt er die
stimmungsvolle Kulisse für den Christkindlmarkt den Rupertikirtag und viele andere Events.
Nach etlichen Anläufen den Platz neu zu gestalten ist es nun soweit: Die Architekten Erich
Wagner und Eduard Widmann greifen die barocke Idee auf und lassen den Sandplatz vom
Tritonbrunnen aus perspektivisch ansteigen großformatiger Granit rahmt den Platz. Neu ist auch
das Mahnmal das an die Büchverbrennung am 30. April 1938 erinnert die einzige Österreichs. In
dieser Buchreihe sollen Salzburgs alte Plätze die nach Georg Trakl sonnig schweigen zum Reden
gebracht werden - der Residenzplatz macht den Anfang!