Weil der 86-jährige Avigdor Seliger nicht mehr spricht steckt ihn seine Tochter Hannah in ein
Altersheim. Die Ärzte sind sich nicht sicher: Verirrt sich der Mann allmählich in die Nebel der
Demenz oder verweigert er das Sprechen bewusst? Weil Enkel Yair fürchtet der Großvater könnte
seinen Bezug zur Realität verlieren erzählt er ihm jene Geschichten die der Senior während
der Schulferien am See Genezareth einst ihm erzählt hat. Allerdings erinnert sich Yair nicht
immer genau. Er erfindet hinzu übertreibt wandelt ab - in der Hoffnung den Großvater doch
noch aus der Reserve zu locken und sich selbst vom eigenen Lebenschaos im Tel Aviv der
Gegenwart abzulenken. Er lässt die schöne Bella Rubinsteyn auferstehen die sich während der
Schwangerschaft nur von exotischem Obst ernährt weil sie ein besonderes Wesen gebären will
die exaltierte Olympiada die den Durst der KGBler nach Unbill mit körperlicher Liebe zu
stillen sucht Danuta die als Anführerin einer Waisenkinder-Bande die Märkte von Taschkent
unsicher macht... Mit welcher Erzähl- und Sprachkraft Gabriel Wolkenfeld einen derart großen
Bogen schlägt und dabei das Gleichgewicht hält zwischen dem Wissen um sein handwerkliches Tun
und der Hingabe an den Strom der Erinnerung ist große Kunst und lässt von diesem Autor noch
viel erwarten.