Wie in einer Weltraumkapsel fühlt sich Leonie Warmers in ihren vier Wänden: außerhalb von Raum
und Zeit geschützt vor dem was sie umgibt. Tagsüber in der Company erträgt sie als
Auszubildende die Anzüglichkeiten ihres Chefs. Nachts surft sie in Gesundheits-Foren tauscht
sich aus über Symptome von stechenden Schmerzen im Fersenbein bis hin zu nächtlichem
Schlafwandeln. Leonie fühlt sich fremd in ihrem Körper. Lässt sich vom Arzt ein Dutzend
Elektroden auflegen. Irgendwas muss da doch zu finden sein? Das hofft auch ihre Mutter wenn
sie auf Dating- Plattformen nach einem neuen Mann sucht. Über ihren Vater weiß Leonie nicht
recht viel mehr als dass er Erbsensuppe hasste und ein Langweiler war. Leonie imaginiert ihn
sich als Straßenmusiker Lucky Luke jedenfalls als eine coole Sau.Dann wird die Umlaufbahn
ihrer Kapsel durchkreuzt von einer Obdachlosen die ihr Quartier vor Leonies Wohnungstür
aufgeschlagen hat vor allem aber von Torsten ohne h ihrem Kollegen in der Company. Auf einmal
beginnt Leonies Raumschiff zu schweben völlig schwerelos...Präzise sprachlich brillant und
mit entwaffnendem Humor zeichnet Elena Winter in ihrem Debütroman Im Orbit den Kosmos ihrer
jungen Protagonistin. Es geht gar nicht anders als sich dicht an Leonie Warmers Fersen zu
heften - und dabei eine plantare Fasziitis* zu riskieren. (* Entzündung am Übergang zwischen
Fersenbein und Sehnenplatte des Fußes)