»Ave Ceasar morituri te salutant!« gilt als Gruß der Gladiatoren beim Betreten der Arena:
»Heil dir Caesar die Todgeweihten grüßen dich!« In ihrem furiosen neuen Roman lässt Olga Flor
zeitgenössische Morituri auftanzen. Da sind etwa der Aussteiger Maximilian dessen Tochter Ruth
die Nachbarin Jackie und ihr Mann Alfons die Bürgermeisterin und eine Verfasserin von
Gebrauchstexten. Es gibt wenig das sich in dieser Tour de Force durch die Niederungen der
österreichischen (Polit-)Landschaft nicht optimal nutzen ließe das Outfit die Sprache die
Wahrheit und die Körper von Asylsuchenden. Maximilian wird Teil eines Verjüngungsexperiments in
einer Privatklinik die unter einem Moor unter betrügerischer Verflechtung von Firmen
Bankinstituten und Parteien erbaut wurde. Der pompös inszenierte Festakt mit Schwerpunkt auf
moderner Cäsarenverehrung - ein medienaffiner Jungpräsident soll offiziell eröffnen - zu dem
alle geladen sind die bestochen betrogen und sich abgesprochen haben gerät zum grandiosen
Showdown. Sprachlich brillant sarkastisch sprühend vor Witz. Und böse.