»Ich muss zu überleben beginnen.« Nüchtern ruhig und gefasst beobachtet die Frau deren Stimme
wir in Laura Freudenthalers Buch hören wie die Dinge außer Kontrolle geraten. Die Dinge in
ihrem Umfeld in ihrem Leben die Dinge die eine globale Katastrophe ankündigen: Überall
brennen Feuer herrscht Dürre macht sich Hitze breit. Die Frau die hier erzählt registriert
es mit kalter Verzweiflung und wachsender Besessenheit. Sie sucht Zuflucht wechselt von
Träumen getrieben ständig ihren Wohnort tauscht die Zudringlichkeiten der Stadt gegen die
Isolation am Land und entfernt sich zunehmend von der Welt in der man bei Abendeinladungen und
Festen über Beziehungen und Psychotherapien spricht. Stattdessen findet sie einen Komplizen
ihrer Obsession in einem Mann der als Experte für Wildfeuer am meteorologischen Institut
arbeitet. Er leidet unter Schlaflosigkeit weiß aber auch dass viereinhalb Stunden Schlaf
genügen um zu überleben. Und so wacht er über den Feuerkarten die weltweit jeden Brand
verzeichnen. Als ließe sich kontrollieren was längst außer Kontrolle geraten ist.