Wir sind nur dann ganz wir selbst wenn wir außer uns sind. Sage keiner dass aus dieser
Tatsache nicht immer wieder schönste Literatur entstanden ist. Eine fulminante Geschichte der
Entgrenzung erzählt auch Saskia Hennig von Langes ganz und gar erstaunliches Debüt "Alles was
draußen ist". Ein anatomisches Museum mit seinen Präparaten Modellen und Totenmasken eine
schöne Unbekannte aus der Seine und ein Robespierre und mittendrin ein Mann der sich im Laufe
der Jahre selbst zum Objekt geworden ist. In sprachlich genauen Notaten führt er Buch über sein
Leben und seine Gänge durchs Haus über das seltsame Inventar und über eine immer wieder
hörbare aber unsichtbare "Untendrunterwohnerin". Diese Novelle ist ein literarisches
Kunststück in dem das Unbewusste offenbar wird und in dem die menschlichen Oberflächen eine
unergründbare Tiefe zeigen. Vom Körper von der Haut und den Sinnen führt der Weg der Erzählung
in Abgründe in denen ferne Verhängnisse ebenso nachhallen wie die großen Stoffe der Literatur.