Michel Jean erzählt in Kukum die Geschichte seiner Urgroßmutter Almanda Siméon die 97 wurde.
Als Waise von ihrer Tante und ihrem Onkel aufgezogen lernt sie mit fünfzehn den jungen Innu
Thomas Siméon kennen verliebt sich trotz der kulturellen Unterschiede sofort in ihn sie
heiraten und Almanda lebt von da an mit dem Nomadenstamm dem er angehört lernt seine Sprache
übernimmt die Riten und Gebräuche der Innu von Pekuakami und überwindet so die Barrieren die
den indigenen Frauen aufgezwungen werden. Anhand des Schicksals dieser starken
freiheitsliebenden Frau beschreibt Michel Jean auch das Ende der traditionellen Lebensweise der
Nomadenvölker im Nordosten Amerikas deren Umwelt zerstört wurde und die zur Sesshaftigkeit
gezwungen und in Reservate gesperrt wurden ohne Zukunftsperspektive ein Leben geprägt von
Gewalt Alkohol und Drogenkonsum. Der Roman wurde im Herbst 2020 mit dem Prix littéraire
France-Québec ausgezeichnet. Ich spüre in mir die Verantwortung unsere Geschichten zu erzählen
die der Innu und der Mitglieder der Ersten Völker. Denn sie kommen praktisch nirgends vor. In
den Geschichtsbüchern nehmen sie nur wenig Raum ein. In Nordamerika beginnt die Geschichte mit
der Ankunft von Christoph Kolumbus 1492 diejenige Kanadas mit Jacques Cartier 1534. Aber wir
leben hier seit 15 000 Jahren. Wenn wir unsere Geschichten nicht erzählen wer dann?