Die Neuauflage der Hasenjagd im Mühlviertel macht ein wichtiges Kapitel österreichischer
Zeitgeschichte wieder sichtbar und lesbar. Im Februar 1945 bracher 500 vorwiegend sowjetische
Soldaten vor allem Offiziere aus dem Todesblock des Konzentrationslagers Mauthausen im
oberösterreichischen Mühlviertel aus. Sie waren sich sicher dass ein verbleiben in den
Todeszellen ohnehin ihr sicheres Ende bedeutet hätte. Nach dem Ausbruch wurde die gesamte
Bevölkerung aufgerufen sich gemeinsam mit der SS an der Hasenjagd zu beteiligen. Das Buch
zeigt unterschiedliche Menschen aus den verschiedensten Schichten und ihre Motivationen sich
an dieser Jagd anzuschließen oder sich ihr zu verweigern. Das eine derartige Verweigerung
möglich war wird in diesem Buch ebenso beschrieben wie die Angst diese auch durchzuführen.
Das Buch ist nicht nur zeithistorisches Dokument sondern es will auch Mut machen heute unter
demokratischen Bedingungen nicht wegzusehen sondern sich der Unmenschlichkeit zu widersetzen
nicht mitzumachen wenn wieder mal die Jagd auf eine Bevölkerungsgruppe eröffnet wird.